PHAEDRA
Jean Racine
deutsch von Simon Werle
Regie: Robert Pienz
Ausstattung: Ragna Heiny
Musik: Georg Brenner
Licht: Marcel Busá
Dramaturgie: Jérôme Junod
Premiere: Fr. 28. Februar 2025, Saal
Spieltermine: bis 17. März 2025
Bild: Chris Rogl
Die kretische Prinzessin Phaedra wurde vom (Frauen-)Helden Theseus zur Königin gemacht. Doch bald darauf verliebt sie sich unsterblich in Theseus‘ Sohn Hippolytos. Leidenschaft und Schuldgefühle bringen sie beinahe zum Selbstmord, doch als sie sich entschließt, ihrem Stiefsohn in Abwesenheit seines Vaters ihre Liebe zu erklären, wird sie von ihm zurückgewiesen. Die unausweichlichen Folgen sind für alle verheerend. Der Phaedra-Stoff hat zahlreiche Deutungen erfahren: Die Faszination für eine verbotene, unbezwingbare Liebe, aber auch der Skandal, dass eine verheiratete Frau ihr Verlangen für einen jungen Mann ausspricht, inspirieren seit Jahrhunderten die unterschiedlichsten Autor*innen.
In Jean Racines Fassung aus dem Jahr 1677 werden die Emotionen der Mächtigen auf die Spitze getrieben, während der Hof das Treiben genau beobachtet. Politik, Begehren und Rache werden auf tödliche Weise vermischt…
Jean Racine (1639-1699) ist mit Pierre Corneille der prominenteste Tragödienautor der französischen Klassik. Nachdem er anfangs für Molières Truppe schrieb, verließ er diese und wandte sich zur konkurrierenden Theatertruppe des Hôtel de Bourgogne. Zu seinen berühmtesten Stücken gehören Andromaque (1667), Britannicus (1669) und Bérénice (1670). Racine verstand es, den König Ludwig XIV. für seine Werke zu begeistern, allerdings fiel die Uraufführung von Phèdre 1677 einer Hofkabale zum Opfer. Racine zog sich großteils vom Theater zurück und bekleidete höfische Ämter (er wurde auch in den Adelsstand erhoben).
Im Gegensatz zu Corneille, der den Begriff der Ehre ins Zentrum seines Schaffens stellt, zeigt Racine Figuren mit oft überbordenden Emotionen. Die Perfektion seiner Metrik (Französisch wird oft als „Racines Sprache“ betitelt) ermöglicht gleichzeitig stürmische Äußerungen des Innenlebens, die zahlreiche spätere Autoren, wie nicht zuletzt Friedrich Schiller (der selbst Phaedra übersetzt hat), prägten.
Ursprünglich war für Phaedra eine Fassung von Michael Köhlmeier vorgesehen. Aus künstlerischen Gründen kam es, nach den äußerst erfolgreichen Produktionen Lamm Gottes und Antigone, diesmal leider zu keiner Zusammenarbeit.
PHAEDRA
Kerstin Maus
ARIKIA
Julia Rajsp
ÖNONE
Sophia Fischbacher
HIPPOLYTOS
Benjamin Muth
THESEUS
Theo Helm
DER HOF
Rene Eichinger
Marvin Rehbock
Enrico Riethmüller